Die lkj Brandenburg ist der Dachverband für Kulturelle Kinder- und Jugendbildung in Brandenburg. Ziel der lkj Brandenburg ist es, die Kulturelle Kinder- und Jugendbildung im Land Brandenburg zu stärken und weiterzuentwickeln. Sie vereint als Mitglieder Akteure aus allen Sparten der Kulturellen Bildung. Sie informiert, vernetzt und unterstützt ihre Mitglieder und versteht sich als ihre überparteiliche Interessenvertretung. Die lkj Brandenburg initiiert selbst Modellprojekte, die die Kulturelle Bildung im Land Brandenburg fördern. Wir bedanken uns für die Möglichkeit, Stellung zum Gesetzesentwurf des Brandenburgischen Kinder- und Jugendgesetzes nehmen zu können. Zuvorderst möchten wir betonen, dass wir den vorliegenden Entwurf in vielen Teilen positiv wahrnehmen.

Besonders begrüßen wir die Verankerung von Kinder- und Jugendbeteiligung auf Landesebene. Der §18a der Kommunalverfassung ist ein wichtiger Schritt gewesen, aber in der Praxis zeigt sich immer wieder, dass gelingende Beteiligungsstrukturen weiter geübt und gestärkt werden müssen. Auch die umfangreichere Förderung der Medienkompetenz junger Menschen ist eine wichtige Reaktion auf gesellschaftliche Entwicklungen. Mit dieser Stellungnahme möchten wir auf wichtige Ergänzungen aus unserer Verbandssicht eingehen. Die außerschulische Jugendarbeit umfasst ein breites Spektrum an Angeboten für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Sie zielt auf die Förderung von individuellen Kompetenzen und sozialen Austausch. Sie schafft Freiräume zur selbstbestimmen Gestaltung und für fehlerfreundliche Emanzipationsübungen. Die Inhalte werden bedarfsorientiert und partizipativ entwickelt. Jugendarbeit ist nicht nur Freizeitgestaltung: Außerschulische Angebote sind ein essenzieller Hort für nonformale Bildungsprozesse. Die Kulturelle Bildung mit ihren vielfältigen Sparten, Akteuren und Einrichtungen hat daran einen bedeutsamen Anteil. Sei es der Rap-Workshop im Jugendclub, der Malkurs im Kunstverein oder das Zirkuscamp in den Sommerferien: Kulturelle Bildung findet sich in ganz Brandenburg, in soziokulturellen Einrichtungen, kleinen Initiativen wie großen Institutionen, auf dem Land und in der Stadt, selbstorganisiert oder als externes Angebot.

Die Anforderungen an Jugendarbeit als Arbeitsfeld und Kulturelle Bildung als Zugang werden angesichts der gegenwärtigen gesellschaftlichen Entwicklungen immer höher. Sie rücken immer mehr ins Blickfeld, wenn es darum geht, gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern. Kunst und Kultur sind nicht nur Selbstzweck, sondern leisten einen wichtigen Beitrag für soziale Gefüge in der Stadt und auf dem Land. Die Sparten der Jugendarbeit mit ihren breit verankerten Netzwerken im Land Brandenburg müssen weiter gestärkt werden. Die Festschreibung von Jugendarbeit als Förderung der Entwicklung junger Menschen und als außerschulische Jugendbildung im Gesetzestext ist dafür eine notwendige Grundlage. Die Nennung der verschiedenen Schwerpunkte, darunter auch die Kulturelle Bildung, spiegelt die qualitative Vielfalt des Feldes und sollte ebenfalls Eingang in das neue Brandenburgische Kinder- und Jugendgesetz finden.